Das Fallstudiengebiet «Petite Glâne» liegt im Wassereinzugsgebiet der Broye im südwestlichen Schweizer Mittelland. Die Petite Glâne ist ca. 30 km lang, wechselt mehrmals vom Kanton Waadt in den Kanton Freiburg und zurück und hat ein Einzugsgebiet von 94 km2. Während ihr Oberlauf noch heute naturnah und durch Waldsäume geschützt ist, wurde die Petite Glâne in der Broye-Ebene kanalisiert und begradigt. Die Böden und das Klima eignen sich dort sehr gut für den Ackerbau, und entsprechend ist ihr Einzugsgebiet stark landwirtschaftlich geprägt: knapp drei Viertel der Fläche sind Weide- und Ackerland. Allerdings leidet die Region im Sommer zunehmend unter Wasserknappheit, und das Wasser aus Broye und Petite Glâne reicht für die Bewässerung oft nicht aus. Der Klimawandel wird die Situation weiter verschärfen. Landwirtinnen und Landwirte suchen deshalb nach neuen Möglichkeiten, um die zunehmenden Dürreereignisse abzumildern, etwa durch ein Bewässerungsprojekt mit Wasserentnahme aus dem Neuenburgersee.
Vor diesem Hintergrund forscht OPTAIN nach effizienten Landnutzungs- und Bewirtschaftungsstrategien sowie technischen Massnahmen, die die Infiltrationskapazität und Wasserspeicherfähigkeit der Böden nachhaltig verbessern und gleichzeitig den Rückhalt und Abbau von Nährstoffen fördern. Gemeinsam mit regionalen Akteuren diskutiert OPTAIN mögliche Massnahmen und ermittelt basierend auf Modellrechnungen das maximal mögliche Rückhaltepotential von Wasser und Nährstoffen bei optimaler Lage und Kombination von Massnahmen im Einzugsgebiet. Obwohl der Schwerpunkt auf der Petite Glâne liegt, wird die Fallstudie zur Modellierung und Einbindung der Stakeholder auf das gesamte Einzugsgebiet der Broye ausgeweitet.